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Impfungen bei Kaninchen und Frettchen

Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil zur Gesundheitsprophylaxe bei Kaninchen und Frettchen.

Bei Kaninchen ist eine Impfung gegen Myxomatose („Kaninchenpocken“) und RHD 1+2 notwendig. Unabhängig von der Haltungsform sollten alle Kaninchen (Innen- wie Außenhaltung) regelmäßig geimpft werden. Die Impfintervalle sind abhängig von Impfstoff und Hersteller. Wir bieten Nobivak Plus® (jährlich) sowie die Kombination aus RikaVacc Myxomatose® und Filavak® (halbjährlich) an. Welcher Impfstoff für Ihr Tier geeignet ist, besprechen wir gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.

Frettchen werden gegen Staupe und Tollwut geimpft. Tollwut ist, wie bei Hund und Katze, insbesondere bei Reisen ins Ausland erforderlich (inklusive EU-Impfpass und Mikrochipimplantation). Leider ist aktuell kein Staupe-Impfstoff in Deutschland verfügbar.

Für andere Heimtiere sind Impfungen nicht erforderlich und empfehlenswert.

Wichtig!: Bitte untersuchen Sie regelmäßig (1-2x jährlich) den Kot Ihrer Heimtiere (insbesondere bei Kaninchen vor der Impfung). Einen Parasitenbefall muss Ihrem Tier von außen nicht anzusehen sein, kann aber großen Einfluss auf die Immunantwort haben. Sammeln Sie bitte den Kot über drei Tage (sog. Sammelkotprobe) und bringen uns diese während unserer Sprechzeiten vorbei. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Zahngesundheit bei Kleinsäugern (Nagern und Kaninchen)

Kleinsäuger sind aufgrund ihrer Zahnanatomie (lebenslang wachsende Zähne) besonders anfällig für Zahnerkrankung. Während bei Kleinnagern, wie Ratte, Mäuse, Hamster etc. nur die Schneidezähne sich lebenslang nachbilden, wachsen bei Kaninchen, Meerschweinchen, Degu und Chinchilla sowohl die Schneide- als auch Backenzähne lebenslang. Regelmäßige Gewichtskontrollen durch Sie als Halter ermöglichen erste Anzeichen wie Gewichtsverlust rechtzeitig zu erkennen.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchung (ein- bis zwei Mal jährlich) der Maulhöhle sollten bei uns in der Praxis erfolgen.

Als wichtige Prophylaxemaßnahme zur Zahngesundheit trägt eine artgerechte Ernährung bei. Im Folgenden werden für die häufigsten als Heimtier gehaltene Tierarten Futterbeispiele aufgeführt:

*Kaninchen:

– mind. 80-90% strukturiertes Grünfutter, wie Kräuter, Gräser, Blattgemüse (Salate, wie Chicoreé, Radicchio, Löwenzahnsalat sowie Möhrengrün, Kohlrabiblätteretc.), Wildkräuter („Wiese“)

– höchstens 10-15% Gemüse, wie z.B. Karotten, Gurke, Kohlrabi

– Obst, wie Apfel, Banane sollte nur als Leckerei angeboten werden

– Pellets, Trockenfutter, getrocknetes Brot und Co. haben in einer artgerechten Ernährung nichts verloren!

*Meerschweinchen

– mind. 70-80% strukturiertes Grünfutter, wie Kräuter, Gräser, Blattgemüse (Salate, wie Chicoreé, Radicchio, Löwenzahnsalat sowie Möhrengrün, Kohlrabiblätter etc.), Wildkräuter („Wiese“)

– ca. 20-30% Gemüse, wie z.B. Tomate, Gurke, Paprika

Obst, wie Apfel, Banane sollte nur als Leckerei angeboten werden

– Pellets, Trockenfutter, getrocknetes Brot und Co. haben in einer artgerechten Ernährung nichts verloren!

WICHTIG! Meerschweinchen können selbst, wie Menschen, kein Vitamin C synthetisieren und sind auf eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung angewiesen.

*Degu und Chinchilla

– Hauptfutter: ca. 80% getrocknete Blüten, Blätter, Zweige sowie frisches Grünfutter (Gräser, Wildkräuter, Zweige, Blattgemüse)

– Saatenmischung

– höchstens 10% Gemüse und Früchte

– Pellets und Trockenfutter haben in der artgerechten Ernährung nichts verloren!

*Kleinnager wie Ratte, Hamster, Maus, Mongolische Rennmaus

– Nahrungsspektrum: Sämereien, Getreide, Gemüse, Kräuter, Früchte, Insekten.

– Hauptfutter: getreide- und sämereireichen Trockenfuttermischung (täglich ca. 1 EL)

– Eiweißbedarf (1-2x pro Woche): kleiner Mengen lebender/ getrockneter Insekten (z.B. Mehlwürmern, Heimchen) Katzentrockenfutter oder hartgekochtem Ei decken

– Frischfutter, täglich, in kleinen Mengen, nach langsamer Gewöhnung, z. B. Gurke, Zucchini, Wiesenkräuter, KEIN Obst)

– Ölsaaten, Nüsse: nur vereinzelt in sehr kleiner Menge

Leckerlies, wie Joghurtdrops, Knabberstangen haben in einer artgerechten Ernährung nichts verloren!

Wichtig! Futternapf immer nur wenig gefüllt (Tiere verstecken Futter, Futterselektion, Übergewicht)

Selbstverständlich sollte jeder Tierart jederzeit uneingeschränkter Zugang zu frischem Wasser und Heu haben. Frische Zweige sind für alle Nagetiere und Kaninchen eine interessante Abwechslung und sollte mindesten 2-3x pro Woche zur Verfügung stehen.

Wichtig! Neue Nahrungsmittel langsam anfüttern, sonst ist Durchfall möglich.

Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Silvesterangst bei Hunden und Katzen

Jedes Jahr aufs Neue beginnen nach dem besinnlichen Weihnachtsfest die Sorgen um die Geräuschangst des geliebten Haustieres während der Silvesterknallerei.

Zwischen den Feiertagen kommen Patientenbesitzer häufig mit der Bitte dem Hund oder der Katze Beruhigungsmittel zu verschreiben, damit es Silvester ruhig und angstfrei überstehen kann.
Noch vor kurzer Zeit wurde Hunden und Katzen mit Geräuschangst der Wirkstoff Acepromazin (Handelsname: Vetranquil) verabreicht.

Dieses Medikament erweckt den Anschein, dass das Tier ruhig und gelassen ist. Leider ist der Hund bzw. die Katze dabei aber nur wie gelähmt und bekommt seine Umwelt trotz scheinbarer Ruhigstellung bewusst mit.

Die Folge sind zunehmende Angst und Verunsicherung beim Tier. Deshalb wird dieses Medikament in unserer Tierarztpraxis für die Angstlösung zur Silvesterzeit nicht eingesetzt.

Wir beraten Sie und empfehlen für Ihren Hund oder Ihre Katze je nach Schwere der Symptomartik den Einsatz von Pheromonen, Caseinhydrolysaten, pflanzlichen Beruhigungmitteln oder in schweren Fällen den Einsatz von Alprazolam.

Bitte beachten Sie, dass es nicht ausreicht diese Mittel am Silvestertag zu verabreichen. Mit dem Einsatz pflanzlicher Mittel und Pheromone beginnt man am besten zehn Tage vor Silvester. Das Medikament Alprazolam muss bereits zwei bis drei Tage vor Silvester gegeben werden.

In jedem Fall ist eine persönliche Beratung sinnvoll.

Beim Einsatz von Alprazolam ist es notwendig Ihr Tier in der Praxis einem Tierarzt vorzustellen.
Wir beraten Sie gern.

Ohrenpflege bei Hunden und Katzen

Gesunde stehende Hunde- und Katzenohren reinigen sich praktisch selbst. Es besteht keine Notwendigkeit solche Ohren extra zu säubern.

Herrchen oder Frauchen sollten trotzdem regelmäßig einen Blick auf die Ohren ihres Lieblings werfen. Die Ohrkontrolle übt man am besten schon beim Welpen. Man kann ein regelmäßiges Ritual einführen, welches dann anschließend mit einem Leckerchen, einer extra Schmuseeinheit oder einem Spiel belohnt wird.

Das tägliche Kontrollieren der Ohren ist besonders bei Rassen mit hängenden (bspw. Spanielrassen, Setter, Pudel) oder eingeknickten Ohren (bspw. Bulldoggen, Scottish Fold) wichtig. Durch den Luftabschluss oder enge Gehörgänge bildet sich ein feucht-warmes Milieu, in welchem Krankheitserreger mit Vorliebe gedeihen.

Eine regelmäßige Ohrenreinigung kann hier Ohrentzündungen vorbeugen.
Dazu benutzt man einen Ohrreiniger speziell für Hunde und Katzen. Diesen träufelt man reichlich in das verschmutzte Ohr und massiert anschließend sanft den Ohrgrund. Im Anschluss sollte sich der Hund bzw. die Katze ausgiebig schütteln dürfen, damit der aufgeweichte Schmutz nach draussen gelangen kann. Nun können die Ohrmuscheln mit einem weichem Tuch gereinigt werden.
Keinesfalls sollten Wattestäbchen im Gehörgang verwendet werden, da man damit den Schmutz nur noch weiter hineinschiebt.

Woran erkenne ich eine Ohrentzündung?

Wenn sich die Katze oder der Hund ständig an den Ohren kratzt, man bei der Ohrkontrolle einen üblen Geruch wahrnimmt oder vermehrt Sekret aus dem Ohr tritt, sollte man zum Tierarzt gehen.

Dieser schaut dann ins Innere des Ohres, findet die Ursache und macht ggf. einen Abstrich um bestimmte Hefepilze (Malassezien) oder Ohrmilben (v.a. bei Katzenwelpen) mikroskopisch nachzuweisen. Bei wiederkehrenden Ohrentzündungen wird ein Abstrich gemacht, der im Labor auf bakterielle Krankheitserreger untersucht wird.

In der Regel werden bei einer Ohrentzündung ein- bis zweimal täglich verschreibungspflichtige Ohrentropfen in das Ohr gegeben. Nach ein bis zwei Wochen sollte man das Ohr noch einmal vom Tierarzt kontrollieren lassen, bevor man das Präparat absetzt.

Bei schweren Ohrentzündungen braucht das Tier zusätzlich zur lokalen Behandlung ein Schmerzmittel und ggf. auch ein Antibiotikum.

Hinter sehr plötzlich auftretenden Ohrproblemen mit Schmerzäußerung und Kopfschiefhaltung in eine Richtung kann ein Fremdkörper im Gehörgang stecken. Trockene Getreidegrannen verursachen bspw. im Sommer und Spätsommer solch eine Symptomatik. Der Tierarzt kann dies leicht feststellen und wird den Fremdkörper anschließend entfernen.

Wenn der Hund oder die Katze häufig ohne erkennbaren Grund eine Ohrentzündung hat, kann auch eine Futtermittelallergie dahinter stecken.

Unser Team berät Sie gern zum Thema Ohrenkontrolle und -pflege!